Moderne Barbarei
Unrasierte, robuste Gesellen in Schenken
Neben ihnen liegt verteidigungslos ihr Ger
Sitzen, einen schwerwachen Blick zum Stadtverkehr
Auf althölzernen, felllosen Self-Made-Bier-Bänken.
E-Book-Reader, doch keine Bücher mehr zum lesen,
Auf dem Smartdisplay keine festen MP3s,
Sondern streamen Songs, die sie wollen, herbei;
Oder Schallplattenbunkern ist nie ihrs gewesen.
Rhythmisch klingt das moderne Leben, aber langsam
Hält der gemischte Barbar sich zurück.
Allgemeinguter Kunstkonsum ist sein Glück.
Stoisch fast sitzt er, ohne einen Drang am
Besitz. Er hat nichts. Seine Wohnung ist klein.
Kein Platz für belastende Dinge macht frei.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen