Seit 2014 veröffentliche ich auf tagesgedichte täglich ein Gedicht, das ich selbst verfasst habe.
Mittwoch, 31. Dezember 2014
365
Was für ein Jahr
Für die Profession,
Die selbstgewählte
Monetär unentlohnte.
Morgen gehts weiter.
Morgen ist neues Jahr,
Drei braucht es zumindest,
Davor wird nichts wahr.
Dank an die Klicker.
Dank an die Gucker.
Dank an die Leser.
Dank an den Dichter.
Dienstag, 30. Dezember 2014
Kreation eines Sommers
Vergesst die Wolken nicht,
Die Schatten spenden.
In warmen Nächten erlischt
Das Leben nur zaghaft.
Aus den schlaflosen Köpfen
In den schlaflosen Betten
Bleibt das Traumland unerreicht.
Montag, 29. Dezember 2014
Sonntag, 28. Dezember 2014
Die Zeiten sind vorbei
Sie liefen über die Wiesen des Frohsinns
Und riefen die Krise der Träume.
Sie fielen durch ihre Kissen zum Waldrand
Und frieren an knittrigen Tagen.
Sie schliefen auf bald gehissten Segeln
Und Briefen aus Zitterpapier.
Sie fliegen vom Himmel zum Meeresgrund
Und rieben die Augen der Gier.
Samstag, 27. Dezember 2014
Gestöber
Gestöber
Weißes Gewusel
Im Schaufensterspiegel,
Sieht kurz hinein,
Sieht wieder fort
Setzt dann den Weg
Bis zum Endlichkeitsort,
An dessen Ende es in
Einer grauen Masse verschwimmt.
Es ist Sonntag und
Geschäfte sind zu.
Selten sind Schritte
Zwischen den Fenstern.
Freitag, 26. Dezember 2014
Portrait
ist kein Spiegelbild.
Oder doch?
Zeigt die Spiegelwelt
Nicht nur alles
Verkehrt?
Verzerrt?
Verzehrt das Portrait
Noch Mehr?
Vermehrt es?
Donnerstag, 25. Dezember 2014
Dem, der es kriegt
Am Rande des Baums
liegt einsam ein Packet.
Wo kommt es her,
Wer hats dahin gelegt?
Geschlagen in schön
Orientalisches Papier.
Ist es von hier,
Gehörts vielleicht mir?
Nun, dieses, schlicht und weiß,
Ist ein reines Gedenk.
Was drin ist? Wer weiß!
Es ist jetzt dein Geschenk.
Mittwoch, 24. Dezember 2014
Gedicht
Das Licht ist anders dieser Tage
Auch Gedanken fließen neu.
Wir lachen leiser, ohne Scheu,
Und stellen auch so manche Frage.
Ich frage nicht in diesen Zeilen.
Lass dafür mein Inneres aus dem Schrank
Und sag euch vielen, vielen Dank dafür ,
Dass wir zusammen weilen.
Dienstag, 23. Dezember 2014
Schriftverkehr
Schriftverkehr
Tut gut
Der Glutsauger saugt
Heiße Sätze glutig
Sie gluten
syntaktische Essenz
Fraktale Gefühle
Alles tropft
Stahlrot zu Boden
Lebenssaft, der
Keinen nährt,
Der erschafft.
Und dann farblos
Erkaltet, erschlafft
Montag, 22. Dezember 2014
Sonntag, 21. Dezember 2014
Ablenkungshörer
Ich denk mir fremde Ohren
Schmerzend ist der Preis.
Und was ist der Lohn?
Ablenkung von welt
Die lenkt sich auf dich
Und Musik, die ich mag
Die du nimmst, um dem
Wahrnimm zu entgehen
Aber schlechter als gewollt
Klingt sie auch
(Und zerrt) (sicher auch)
an deinem Nerv
Wahnsinn?
Samstag, 20. Dezember 2014
Schicksal II
Sie wussten beide nicht
Was damals passiert ist
Dass ihre Liebe aus Pflicht
Und von langer Hand arrangiert ist.
So ist es auf dem Land,
Damit sich Blut verteilt
Wird von den Ältern erkannt
Und verplant, wohin Liebe sich eilt.
Freitag, 19. Dezember 2014
Selbstreferenz
Wir saßen am Feuer und dachten daran
Wie wir früher da saßen und dachten.
Wir aßen die teueren Speisen der Eltern,
Die wir jetzt, statt sie uns damit füttern.
Wir lasen wie neu die Geschichten für
Unsre Kinder, die hungrig erwarten
Am Feuer sich in den Schlaf zu lauschen
Und zu träumen, dass sie immernoch wachen.
Donnerstag, 18. Dezember 2014
Verschwendet
Ich spürte ihre Präsenz
Schwingen, dann schwinden
Als mein Zauber
Nachließ.
Mein
Nachlass
Verschwindet mit
Seinen Erben, die sterben
Nur in meiner Welt.
Nicht in ihrer.
Mittwoch, 17. Dezember 2014
Classic
Ungeschmierte
Zahnräder klackern
In der Fabrik.
Flaschenöl hilft
Sie zu schmiern.
Treibt sie.
Bricht sie,
Ihren Widerstand auf.
Und löscht die Ideen
Die die Welt hinterfragen.
Das wusste der König.
Das weiß das Parlament.
Dienstag, 16. Dezember 2014
Durch die Reihe
Den kahlen, kalten Kopf geleert
Von schweren Konsequenzen.
Ein Wort hätt nur den Marsch erschwert
Wir schwiegen von den Grenzen.
Und jeder Schritt sinkt in den Tapf
Des Vormanns strikt hinein.
Und jeder Tritt singt seinen Stapf
Gesang von Bein zu Bein.
Dann schlug das Fieber laut um sich
Und Wahn vergoss die Wirkung.
Wie Blut das Camouflage verstrich
Ist künstlerisch in Ordnung.
Die erst nur schwer Verletzten
Zerschlugen schließlich Kugeln.
Und dann war ich der Letzte,
Den sie auch zu Grabe trugen.
Montag, 15. Dezember 2014
Sonntag, 14. Dezember 2014
Zuhause
Wieso soll das zuhause sein? Die Leere
Füllt die Seele auf mit kalter Schwere
Und drückt mich vor den warmen Kamin
Zurück in den weichbetagten Sessel.
Darin starb ich nicht zu früh,
Starb nicht zu spät und ohne Müh,
Jetzt kann ich nur noch stehen
Und ihn von oben sehen.
Wieso soll das zuhause sein.
Samstag, 13. Dezember 2014
Geister der Normalität
Blitzbericht: Präsenz an der Tür,
So still, dass ich nicht hinsehn will.
Kein Glaube an die Person
Die das Licht zu mir brach.
Wieder, dann guck ich, doch nichts,
Kein Ton, nur Karten, keine Person,
Dann guck ich, fernes Treppengeklirr.
Warten. Ob einer kommt. Keiner.
Freitag, 12. Dezember 2014
Donnerstag, 11. Dezember 2014
Den letzten beißen
Wir tauschen das Gut der Freundschaft
Zwischen uns beiden,
Die lachen und leiden,
Gemeinsam das Einsam vertreiben.
Feuerzauber springen von Mann zu Mann.
Wir zeigen einander
Die Magie, die dann da
Den Platz eines Rausches bekommt.
Erwachen von der zechigen Nacht
Im Bett, alleine nicht.
Ich erhelle mit Licht
Die Stube verlasse ich.
Mittwoch, 10. Dezember 2014
Wissen schafft
Nebulöse Pranken,
Die auf die Erde sanken
Und langsam den Begriff
Wissen feiner schliffen.
Winzig kleines Wasser
Verhilft als feste Masse,
Des Schleifers heißen Kopf
Wirksam kühl zu tropfen.
Dienstag, 9. Dezember 2014
Nach der Reihe II
Wir waren still
Wir haben gestanden
Wir waren gerührt
Wir haben euch
achTung
erwiesen
Im Marsch, im Wort, im Außen
Am Schmerz, am Brand der Seele
Wir ließen Tat und Wort geeint
Nur uns verdankt ihr Wirklichkeit
Wir schließen starke Reihen
Nur uns wirds nicht befreien
Nur unsere Knie erzittern
Wir schießen ohne Erbittern
Montag, 8. Dezember 2014
Sonntag, 7. Dezember 2014
Samstag, 6. Dezember 2014
Gesehen werden
Seufze nicht in den Decanter
Der Wein schlägt um
Und schwerer Duft
Wird leichter und bekannter.
Reibt Tränen
Treibt Gähnen
In den schmalen Leib.
Frei willst du sein, werden
In dieser Nacht erzürnst du satt
Vom ungemachten Bett
In dem deine Gebärden
Verschlaffen.
Freitag, 5. Dezember 2014
Repräsentiert
Ich bin ich
Und
Du bist du
und
Wir sind wir
Und
Ihr seid ihr
und
Ich zeig dich
Und
Mich zeigst du
und
Ihr zeigt uns
Und
Euch zeigt wir
und
Donnerstag, 4. Dezember 2014
Fern der Gemeinschaft
Fern der Gemeinschaft
Umgedreht
Vergessen
Verachtet als Fremder
Ein Scherz vielleicht
Vielleicht nicht echt.
Die Fäuste zum Himmel geballt
Wie Gott von herab mir entsandte
Erbrachen Gewitter mit Donnergewalt
Die ich vorher nicht
Mittwoch, 3. Dezember 2014
Zur Musik
Mal wieder in der Ecke
Stehen, sitzen, sein
Im Zustand der Umnachtung
Wehen, klitzen, klein.
Jetzt eher in der Mitte
Regen, ragen, rein
Im Geiste klar und fähig
Legen, bargen, bein.
Dienstag, 2. Dezember 2014
An der Reihe
Warten
Auf den Aufruf
Warten
Aufrufezeichen, Regung
Im Stillstand
Warten
Auf den Ausruf
Warten
Ausrufezeichen, Regung
Im Stillstand
Warten
Auf den Abruf
Warten
Abrufezeichen, Regung
Im Stillstand
Warten
Auf den Befehl
Warten
Fragezeichen
Im Stillstand